Wie viele Fotografen sind zur Hochzeit nötig?

 "Je mehr desto besser" oder "Vier Augen sehen mehr als zwei" - das stimmt! Aber sind mehrere Fotografen für eine Hochzeitsreportage wirklich immer von Vorteil?

 

Die Frage ist mit einem ganz klaren "Jein" zu beantworten ;-)

 

Natürlich stimmen die oben genannten Aussagen auch für die Hochzeitfotografie!

 

Hier ein bisschen Kopfkino:

Egal ob Hochzeit, Geburtstag, Abschluss- oder Familienfeier - eine Gruppe von Personen wird für ein Foto arrangiert und wartet auf das Startsignal. "Nun schaut doch mal alle in die Kamera!" Nur in welche? Dummerweise haben oft mehrere Personen eine Kamera in der Hand und möchten den Moment festhalten. Das Resultat: Die Personen schauen auf dem Bild in unterschiedliche Richtungen, viele fehlen auf dem Bild und es ist schwierig die Gruppe beisammen zu halten, da sobald einer der Fotografen fertig ist, die Leute sich aus dem Staub machen, da sie denken, das Bild sei im Kasten.

 

Schlimmer noch ist es auf Hochzeiten!

Das Brautpaar hat sich entschlossen nach der Trauung im benachbarten Park ein Brautpaarshooting machen zu lassen. Sie haben zwei Fotografen damit beauftragt. Bald gehen die Diskussionen los welche Stelle sich als Hintergrund am Besten eignet, ob der schattige Baum der sonnenbeschienen Mauer vorzuziehen ist. Welcher Blickwinkel ist der Beste? Zu welchem Fotografen soll das Paar schauen? Wer hat die Regie? Jeder läuft dem anderen vor den Füßen rum und schlimmstenfalls ins Bild... Bei diesem Konkurrenzkampf untereinander - auf der Jagd nach dem besseren Bild - gehen den Beiden womöglich ein paar schöne spontane Aufnahmen flöten, weil sie so mit sich beschäftigt sind.

 

Fazit:
Zwei, sich unbekannte, Fotografen mit dem Job zu beauftragen könnte fatale Folgen haben...

Anders sieht es aus, wenn ein eingespieltes Fotografenteam die fotografische Begleitung übernimmt. Hier sind die Aufgaben immer klar verteilt - z.B. wer die Leitung übernimmt. Bei solch einem Team läuft es meist folgender Maßen ab:

Während der Hauptfotograf die Kamera bereit macht und auf dem Stativ platziert, arrangiert der Zweite die Gruppe so, dass jeder der Gäste zu sehen ist und nimmt unter Umständen die Kameras der Gäste entgegen, um auch mit diesen das eine oder andere Foto zu schießen. Sobald die Gruppe steht, kann der Hauptfotograf mit seiner Arbeit beginnen.

 

Oder:
Während der Hauptfotograf das Brautpaarshooting vornimmt, ist der Zweitfotograf bei den Gästen und hält ein paar schöne Momente fest, die das Pärchen evtl. nie zu Gesicht bekommen hätte. Oder er assistiert während des Shootings und hält Reflektoren, schaut ob die Kleidung vorteilhaft sitzt, gibt Hilfestellung beim Posen und macht das eine oder andere Foto aus einer anderen Perspektive, ohne den Hauptfotografen zu stören oder das Paar abzulenken.

 

Ein Zweiter Fotograf kann auch auf der Feier sehr praktisch sein:

Während der Eine eine Vorfürung auf Bild festhält kann sich der Zweite auf die Reaktionen des Brautpaares und der Gäste konzentrieren. In dem Gewimmel sehen halt vier Augen doch mehr als Zwei ;-) Hier kommen dann ja auch wieder die fotografierenden Gäste mit ins Spiel, was ja von den meisten Paaren auch gewünscht wird (Einwegkameras). Hier gilt aber wieder, spätestens wenn die Hochzeitstorte angeschnitten wird, sollte sich das Fotografieren wieder auf einen einzelnen Fotografen beschränken. Sonst kann es sein, dass auf dem Foto, auf dem das glückliche Paar gerade die Torte anschneidet, im Hintergrund ein freundlicher Fotograf zu sehen ist, dessen Blitz gerade auslöst. Die Aufnahme dieses Augenblicks wird dann wohl für immer verloren sein!

 

Also, überlegt Euch vorher, wen und wieviele Fotografen Ihr für Euren schönsten Tag beauftragen wollt! Und macht vor allem Euren Gästen klar, dass Ihr einen Fotografen bezahlt und dieser für die Bilder verantwortlich ist. Bittet die Gäste im Vorfeld, z. B. bei der Trauung, dem Brautpaarshooting und dem Torte anschneiden, von Fotos Abstand zu nehmen.

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